Spurti das Maskottchen und der Orgachef Udo Schulz haben pünktlich um 9:30 für Stimmung mit Musik und fröhlicher Bewegung gesorgt und über 800 junge Menschen mit geistiger Behinderung haben begeistert mitgemacht. Nachdem sich alle hüpfend und tanzend aufgewärmt hatten, ging es in Riegen an die Wettkampfstätten. Beim Sportivationstag versuchen die jungen Sportler mit Handicap die Bedingungen des Sportabzeichens zu erfüllen. Außerdem können sie das Deutsche Mehrkampf Abzeichen erwerben. Die Veranstaltung ist einer der Jahres-Höhepunkte für die jungen Sportler und Sportlerinnen. Für die erfolgreiche Durchführung haben 20 Kampfrichter und eine Vielzahl an ehrenamtlicher Helfern im Stadion gesorgt. Das ist eines von vielen hervorragenden Beispielen, dass das Ehrenamt lebt, noch, denn viele der Helfer gehören der Klasse 70+ an und Nachwuchs fehlt oft.
Ob beim Weitsprung, dem Sprint, Kugelstoßen oder Ballwurf überall war viel Ehrgeiz, und fröhliche Stimmung zu spüren. Der Jubel über die 3,20 vom kleinen Paul, oder der strahlende Zieleinlauf von Paule beim 100m Lauf. Überall war reges Treiben, wie in einem Bienenhaus ging es zu. „Die Vorbereitung für dieses Mamut Event hat uns schon einiges abverlangt“, sagt Udo Schulz Organisator und Lennard Banse kann das nur bestätigen und ergänzt:“ Wir sind heute bereits seit 6:30 auf den Beinen“. Horst Tartler ist verantwortlich für das Sportabzeichen, er hat ebenfalls viele Tage der Vorbereitung hinter sich. Früher war er selbst ein guter 1500m Läufer mit Leistungen deutlich unter 4 Minuten. Er ist zu diesem Zeitpunkt bereits beim Kugelstoßen und freut sich gerade, als er mit dem Bandmaß wieder eine Weite ablesen kann, die fürs Sportabzeichen reicht. „Drei Übungen können die Kinder und Jugendlichen hier ablegen, die Ausdauerdisziplin (Laufen oder Schwimmen) muss dann auf dem heimischen Sportplatz oder im Schwimmbad erfüllt werden“, erzählt er mir.
Ich bin erstmals bei dieser Veranstaltung und bin verwirrt, wo könnte das interessanteste Motiv für ein Bild sein. In diesem Moment wird das Maskottchen Spurti von einer Schaar Kids umringt, die gerade den 50m Lauf bewältigt haben. Der überdimensionale Fuchs kann sich kaum des Ansturms erwehren. In diesem Moment startet Peter Siems einen Lauf, vier Jungen stürmen über die Laufbahn, einer hat Orthesen an den Unterschenkeln, ist aber verdammt schnell, ein anderer mit weniger Handicap hat Mühe zu folgen und ein Kind wird von einem Lehrer mit dem Rollstuhl flott über die Bahn geschoben. Im Ziel sind alle Sieger, ob sie die Bedingungen (hier) erfüllen oder nicht. Hinter dem 100m Start ist ein Stand, der nicht nur Kinder begeistert. Drei Mächen machen überdimensionale Seifenblasen. Ein älterer Zuschauer kommt vorbei und sagt: „Die habe ich als Kind auch geliebt, Begeisterung bleibt halt“. Plötzlich fallen einige Tropfen vom Himmel, das stört aber kaum jemand. Beim Ballwerden sind die Kids so konzentriert, dass sie es nicht mal merken. Ein Mädchen versucht zu schmeißen und der Ball fliegt beim Ausholen nach hinten, sie schmunzelt. Beim zweiten Versuch gelingen ihr dann ein toller Wurf auf 12m und der Jubel vom Lehrer und ihr ist groß.
Um 13:00 dann die Siegerehrung und fast alle strahlen als sie eine Urkunde und die Goldmedaille entgegennehmen. Einige Knirpse, vielleicht zum ersten mal dabei, rennen mit strahlenden. Augen und Gold um den Hals zu ihren Lehrern oder Betreuern, die sie in die Arme schließen und einen wunderschönen Tag verlebt haben.
Zum Abschluss dankte Udo Schulz, der auf eine fast perfekte Veranstaltung zurückblicken konnte im Namen des BSN allen Förderern: Der Niedersächsische Lotto-Sport-Stiftung, Sparkassen in Niedersachsen, Heiner-Rust-Stiftung, Gasunie Deutschland Services, Landesvereinigung der Milchwirtschaft , VILSA Mineralbrunnen und besonders der Braunschweigischen Stiftung. Auch ein herzliches Dankeschön der Stadt Salzgitter, dem Team von der Bäder, Sport und Freizeit GmbH mit Dennis Lendeckel undd Thomas Böttcher. Und dem Behindertenbeirat der Stadt Salzgitter sowie dem Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V., Landesverband Niedersachsen, allen Helfern und Prüfern vom KSB. Der Repräsentant der Stadt Stefan Klein schaffte es leider nicht zur Siegerehrung, da ein Stau das pünktliche Erscheinen verhinderte.
Mas/Manfred Spittler